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Kooperative Gesprächsführung mit Eltern


Modellsicht 1: Gesprächsbarrieren nach "Dillingen Vortrag":Polster
  1. Äußere Rahmenbedingungen
    GefahrVerbesserungsvorschlag
    Verschanzen hinter Schreibtisch'Über-Eck-Sitzen' an einem normalen Tisch
    ZeitknappheitGefühl von Ruhe vermitteln (ruhiger Raum, geschlossene Tür)
  2. Der innere Kritiker
    Wir alle kennen die innere Stimme in uns, die
    • von uns Perfektion und Vollkommenheit verlangt und keine Pause gönnt
    • uns unsere Fehler unter die Nase reibt und dafür ein Langzeitgedächtnis hat
    • uns mit anderen vergleicht und uns schlechter abschneiden lässt
    • unsere Bedürfnisse und Gefühle gering achtet
    Was wir brauchen ist eine innere Stimme, die
    • wertschätzend und manchmal auch verzeihend mit uns umgeht
    • uns zugesteht, dass wir Schwächen haben und auch Fehler machen
    • uns lehrt, unsere zeitlichen Grenzen zu akzeptieren und der Versuchung der Perfektion zu widerstehen
    • unsere Stärken betont.
  3. In der Elternperson: Widerstände
    • Eltern sehen die Aufforderung zum Kommen in die Sprechstunde als Vorwurf: sie haben in der Erziehung versagt
    • Eltern rutschen beim Betreten vom Eltern Ich ins Kinder Ich
    • Es ergeben sich Schutzreaktionen
    Dies führt zu elterlichem Widerstand, der uns in folgenden Formen begegnet: Eltern
    • verteidigen unablässig ihr Kind
    • greifen das Lehrerverhalten an
    • beschwören eine vermeintliche Sachlichkeit
    • brechen die Kommunikation durch niemals umzusetzende Schein-Friedens-Angebote ab
    • erscheinen erst gar nicht
  4. Teufelskreis gegenseitiger Schuldzuweisungen
    Beide Seiten sind belastet
    Schule: Die Schule muss immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen. Wie unter einem Brennglas werden hier auch gesellschaftliche Probleme sichtbar
    Familie: Über den zu bewältigenden Lernstoff sowie SA und Ex greifen wir gerade bei jüngeren Schülern massiv ins Familienleben ein und werden zum Belastungsfaktor
    Um sich zu wappnen versuchen beide Seiten, dem anderen die Schuld zuzuweisen.



Modellsicht 2: Aussageebenen einer Nachricht nach "Dillingen Vortrag":Polster
Sachebene Beziehungsebene
Selbstkundgabeebene Appellebene
Beispiel: Er sitzt auf dem Beifahrersitz, sie am Steuer. Er sagt zu ihr: 'Da vorne ist grün'
Maßnahme zur Kommunikationsverbesserung: Immer wieder zurückkoppeln.



Modellsicht 3: Die Säulen der kooperativen Gesprächsführung nach "Dillingen Vortrag":Polster
  1. Säule: verstehen und mitschwingen
    • nonverbales Zuhören
    • die Bedeutung einer Aussage hinterfragen
    • Aussagen mit eigenen Worten wiederholen
    • Gefühle der Eltern verbalisieren
  2. Säule: führen und leiten
    • Präzisieren: konstruktive W-Fragen
    • Strukturieren
    • Stellung beziehen
    • Lösungen erarbeiten



Bausteine eines gelingenden Gesprächsverlaufes nach "Dillingen Vortrag":Polster
  1. Nonverbales Zuhören
    Ruhe signalisieren, Kopfnicken, Lächeln, zugewandte Körperhaltung, Äußerungen wie "mhm", "aja"
    Hier nicht eingreifen oder korrigieren!
  2. Die Bedeutung der Aussage erfassen
    Wichtig sind hier Aussagesätze mit fragender Stimme (Angebotscharakter, ermöglicht dem Gegenüber zu präzisieren oder relativieren...)
  3. Paraphrasieren: Rückkopplung auf kognitiver Ebene
    • "Verstehe ich Sie richtig dass, ..."
    • "Lassen Sie mich kurz zusammenfassen, was ich verstanden habe ..."
    • "Was Sie sagen verstehe ich so, ..."
    • "Sie meinen also, immer wenn..."
  4. Gefühle verbalisieren
    • "Sie sind sehr in Sorge um Ihre Tochter...?"
    • "Ich stelle mir vor, dass da ganz viel Druck auf Ihnen lastet...?"
    • "Da ist ganz viel Enttäuschung bei Ihrem Mann...?"
  5. Präzisieren - konstruktive 'W'-Fragen
    Elternberichte enthalten häufig
    • Generalisierungen
    • Tilgungen (Projektion auf eine Erfahrung)
    • Verzerrungen
    Um Handlungsmöglichkeiten zur erforschen muss nachgefragt werden
    • Wer genau...
    • Was genau...
    • Was für ein...
    • Wann ...
    • Wie lange ...
    • Welche...
    • Auf welche Weise...
    • Woran merken sie das...
    • Was würde passieren, wenn...
    Aber nicht 'Warum?' fragen.
  6. Strukturieren
    z.B. Sammeln von 'pro' und 'contra'
  7. Stellung beziehen
  8. Lösungen erarbeiten, Vorschläge machen


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